Einspielzeit verkürzen

„Wenn ich einen Tag nicht übe, merke ich es.
Übe ich zwei Tage lange nicht, merken es meine Kritiker.
Wenn ich drei Tage aussetze, merkt es das Publikum.“

Ignaz Josef Paderewski

MIT MENTALEN EINSPIELTECHNIKEN SCHNELLER
WIEDER FIT WERDEN

Spielpausen von mehreren Wochen bedeuten für Musikerinnen und Musiker einen relevanten Verlust an Spielqualität. Der Weg raus aus dem „eingerosteten“ Zustand ist im Allgemeinen mühsam und schmerzhaft. Doch leider lässt sich der Vorsatz, nie wieder so lange sein Instrument zu vernachlässigen, unter den Anforderungen des (Familien-)Alltags in manchen Lebensphasen nicht umsetzen. Effektive Einspieltechniken sind daher eine wertvolle Voraussetzung für die Fähigkeit, trotz widriger Umstände aktiv am professionellen Konzertbetrieb teilnehmen zu können.

Im Laufe ihres Berufslebens legen sich professionelle Musiker:innen meist ein Repertoire von Einspielübungen und bestimmten Stücken zurecht, die innerhalb möglichst kurzer Zeit die alte Fitness wiederherstellen. Meiner Erfahrung nach dauert „konventionelles“ Fitwerden fünf bis sieben Tage, abhängig von der Dauer der vorangegangenen Pause (und vom Instrument). Zu kurzes oder zu intensives Einspielen kann Schmerzen durch Überlastung von Sehnen und Muskeln nach sich ziehen und im schlimmsten Fall zum weiteren Pausieren zwingen.

Die Anwendung mentaler Übetechniken verkürzt den Einspielprozess erheblich und schützt zuverlässig vor körperlicher Überlastung. Zur Vorbereitung jeder Übesession werden zunächst Atem- und Bewegungsübungen durchgeführt, die den Körper ideal auf das Musizieren vorbereiten und die Tiefensensibilität (das Wahrnehmen des Körpers von innen heraus) schärfen.

PEP®-Interventionen helfen, eventuell vorhandenen emotionalen Stress aufzulösen, der den Übeprozess blockieren könnte (wie z.B. ein latenter Vorwurf, zu lange nicht geübt zu haben, oder die Angst, seine alte Form nicht wiedererlangen zu können…).

Schließlich werden Körpergefühl und Klang in ihrer besten Qualität mental so lange aktiviert, bis sie sich real anfühlen. Die Spielbewegung wird mental in einer optimalen Balance von Kraft und Leichtigkeit aufgebaut, und der Klang entfaltet sich in der inneren Vorstellung angenehm rund und warm.

Nach dieser intensiven Vorbereitung erklingen die ersten real gespielten oder gesungenen Töne in überraschender Qualität und der sonst übliche Frust angesichts des eingerosteten Zustands weicht einem freudig beschwingten Spielgefühl.

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